Wandern

NATIONALPARK HOHE TAUERN 

Die Senninger Alm ist zu Fuß oder mit dem Mountainbike erreichbar.
Zu Fuß: Parkplatz Hollersbach (Stausee) ca. 2 Gehstd. auf einer Schotterstraße
Mountainbike: Parkplatz Hollersbach (Stausee) ca. 45 Min. Fahrzeit auf einer Schotterstraße

Wandervorschläge für verschiedene Monate und Wetterverhältnisse

Wanderwege Tagestouren für Juni – je nach Schneelage
(Auskunft: Fremdenverkehrsverband)

  • Almwanderung über den Lachwald, die Vorderlachalm, Roßalm, Hochlachalm und Lahneralm nach Hollersbach: intensiv und extensiv genutzte Almen, Fauna und Flora des Waldgrenzbereichs und der Alpinregion, guter Überblick über das Hollersbachtal (Wanderung Nr. 3)
  • Wanderung auf die Gehralm: Bergfichtenwald, Almlandschaft, schöne Bergtümpel (Wanderung Nr. 4)
  • Wanderung ins Scharntal: reizvolles Hochtal mit schönen Almen und Karen, Höhenstufen der Vegetation, Latschen- und Zirbenbestände (Wanderung Nr. 7)
  • Wanderung durch das Hollersbachtal zum Ofner Boden: interessanter Bachlehrweg, schöne Almen, interessante Gewässer, Bergstürzgelände, Geierschlafwand (Wanderung Nr. 8)


Wanderwege Tagestouren ab Mitte Juli bis Oktober – je nach Schneelage

  • Bergtour auf die Pihapperspitze über die Pölsenalm: Höhenstufen der Vegetation, subalpine-alpine Fauna, guter Aussichtsberg, prachtvolle Alpinflora (Wanderung Nr. 2)
  • Bergtour auf den Breitkopf oder Zwölferkogel: Höhenstufen der Vegetation, schöne Almen, sehenswertes Moor (Wanderung Nr. 5)
  • Tour durch das Hollersbachtal auf die Neue Fürther Hütte: wunderschöne Wanderung durch das Tal mit hochinteressanten Mooren, Höhenstufen der Vegetation, schöner Bergsee (Wanderung Nr. 9)


Wanderwege Halbtageswanderung – auch bei unsicherem Wetter möglich:

  • Bachlehrweg Hollersbach: besonders empfehlenswerte Wanderung durch schöne Bachlandschaften, schöne informative Lehrtafeln (Wanderung Nr. 6)


Wanderwege Empfehlenswertes Nationalparkprogramm für Juni bei guten Wetterverhältnissen:

  • Almwanderung über den Lachwald, die Vorderlachalm, Roßalm, Hochlachalm und Lahner-Alm nach Hollersbach (Wanderung Nr. 3)
  • Wanderung über den Bachlehrweg Hollersbach zum Ofner Boden (Wanderweg Nr. 8)
  • Wanderung ins Scharntal (Wanderung Nr. 7)
  • Wanderung über die Gehralm zum Karsee (Wanderung Nr. 5)
"Bachlehrweg Hollersbach" bis zur Wirtsalm (1086 m) mit Rundwandermöglichkeit

Ausgangspunkt: Beginn des Lehrweges in ca. 880 m Höhe knapp innerhalb des Eingangs des Hollersbachtals, etwas hinter dem kleinen Hollersbachstausee; hier von Hollersbach zu Fuß 25-30 Minuten; bis zum Parkplatz am Eingang des Hollersbachtals kann man auch mit dem Auto fahren.
Gehzeit: bis zur Wirtsalm ca. 1 Stunde, zurück ebenfalls ca. 1 Stunde, bis zur Senninger Alm ca. 2 Stunden
Höhenunterschied: bis zur Wirtsalm rund 200 m, bis zur Senninger Alm rund 370 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Wanderung, feste Wanderschuhe.

Den Beginn des Bachlehrweges markiert eine Übersichtstafel, die über den Verlauf des Weges informiert. Entlang des Bachlehrweges wird dann auf 10 pultförmigen Tafeln die Natur des Baches und seine begleitende Landschaft mit ihrer Lebenswelt erläutert. Die Themen auf den gut gestalteten und illustrierten Tafeln sind: die Grauerlenau, Vögel am Bach, die Kraft des Wassers, bodenständige Fische, Säugetiere am Bergbach, Schluchtwaldpflanzen, biologischer Abbau der Baumstämme, die Gesteine des Hollersbachtales, Kleinlebewesen im Bach, die Nahrungskette im Gebirgsbach.

Gesteine und Kleinlebewesen des Baches können direkt an Ort und Stelle in natura beobachtet bzw. untersucht werden.

Der Weg führt am orographisch rechten Ufer des Baches entlang, zunächst durch bachbegleitende Grauerlenbestände mit Zeiger von Luftfeuchtigkeit wie Moose und Farne (z. B: Wurmfarn, Straußfarn, Ruprechtsfarn, Dornfarn), Gemeine Pestwurz und Weiße Pestwurz. Danach steigt er durch luftfeuchten Fichtenwald mit Moosen, Farnen (Rippenfarn) und Sauerklee leicht an und führt auf eine lichte Kuppe, auf der vereinzelt sogar Tannen stocken. Der Boden ist dicht mit Heidelbeeren bewachsen. In diesem typischen Bergnadelwald sind häufig Wintergoldhähnchen und Tannenmeise zu hören, andere charakteristische Vögel sind hier z. B: Haubenmeise, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Rotkehlchen, Singdrossel, Buchfink. Von der Anhöhe bietet sich ein schöner Tiefblick hinunter zum Hollersbach, dessen beruhigendes Rauschen den Wanderer den ganzen Weg begleitet.

Über Serpentinen geht es dann von der Kuppe abwärts zu einer durch Hangrutschung entstandenen Waldlichtung. Solche Rutschungen entstehen besonders nach heftigen Regenfällen auf leicht verwittertem Glimmerschiefer, der hier an diesem bewegten Hang deutlich zutage tritt. Nun beginnt die Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern.

An den feuchten Felsen in Bachnähe erkennt man schon von weitem die schwefelgelben Flecken der gelben Leuchtflechte, deren auffallende Färbung durch Rhizokarpsäure hervorgerufen wird. Daneben gedeihen im Schluchtwald auf tiefgründigeren Böden in der Nähe des Bachbettes Arten wie Waldgeißbart und Österreichische Gemswurz.

Am letzten Wegstück in Richtung Wirtsalm säumen alte Steinmauern den Weg (aus Steinen aufgeschlichtete Einfriedungen, sogenannte „Steinhage“). In den Ritzen dieser Mauern wachsen Farne, die typisch für luftfeuchte Felsen und Mauern sind: Grüner Streifenfarn, Engelsüß und Blasenfarn. Vor allem am letzten Stück des Bachlehrweges sind die alten Steinhage auch dicht mit Flechten bewachsen. Den Abschluss des Weges bildet eine Orientierungstafel über den weiteres Verlauf des Hollersbachtals.

Rückwandermöglichkeit entlang des Fahrwegs durch Fichtenwald und Almflächen oder auf dem Aufstiegsweg. Vom Ende des Bachlehrweges gelangt man taleinwärts in 20 Minuten zur Jausenstation Senningeralm.

Wanderung zum Ofnerboden - Ofneralm (1534 m)

Ausgangspunkt: Senningeralm
Gehzeit: 2 Stunden
Höhenunterschied: 726 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Bergwanderung, feste Wanderschuhe, etwas Ausdauer erforderlich
Von der Senningeralm geht man taleinwärts. Im Bereich der Edelweißhütte stocken bachbegleitend Grauerlenbestände. An den Talhängen, besonders ostseitig, fallen bis zum Talschluss zahlreichen Lawinenstriche mit Grünerlen auf. Vor allem am westseitigen hang stockt auf lawinensicheren Rippen in den tiefer liegenden Bereichen Fichtenwald mit einem auffällig hohen Laubwaldanteil (vor allem Birke, Bergahorn sowie Grauerle, Eberesche). Zilpzalp, Buchfink, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Zaunkönig und Hausrotschwanz sind am Weg nicht selten zu hören. An den steilen (West-)Hängen verteilen sich im weiteren Talverlauf mosaikartig verschiedene Pflanzengesellschaften: auf feuchten Hangbereichen Schluchtwald und Hochstaudenelemente (Waldgeißbart, Gelber Eisenhut, Perückenflockenblume, Platanenblättriger Hahnenfuß, Klettendistel und Alpenheckenrose, dazwischen Sträucher wie Voralpenweide, Roter Holunder), auf trockenen, südexponierten Felsrippen (vor allem der Ostseite) kleinräumig sogar Trockenstandorte mit Sebenbusch-Flecken, in den Blockschuttfluren und Felsen am Fuße der Westhänge erste Vorposten der alpinen Flora (z. B: Moossteinbrech, Rauer Steinbrech, Alpenaster).
Man wandert durch schöne Almweiden, auf denen vor allem im Talinneren immer wieder eindrucksvolle, alte Bergahorne dem Vieh als Schattenspender dienen. Innerhalb der Roßgrubalm dehnt sich bis an den Bergsturzriegel am Fuß des Ofnerboden-Bereiches ein bemerkenswerter Grauerlenwald aus.
Direkt vor dem Ofnerboden in ca. 1400 m Höhe liegt der Eingang zur steilen Steigklamm, wo sich auf den hohen unzugänglichen Felswänden die Geierschlafplätze befinden, in denen gelegentlich bis zu 20 Gänsegeier nächtigen (Kotspuren mit Roter Düngerflechte). Auch Turmfalken und zuweilen Steinadler kann man hier beobachten.
Der Ofnerboden (1464 m) ist mit seinem durch Bergstürze aufgestauten See, seiner Verlandungszone, den Bächen und dem historischen Bergsturz ein interessanter, vielfältiger Lebensraum. Besonders schöne ist hier auch die sich immer wieder dynamisch verändernde Bachlandschaft am Zufluss des Sees. Hier kann man sehr schön die Besiedlung junger Bachschotter mit Pionierpflanzen beobachten. An den Hängen gibt es hier auch bereits Murmeltiere. Im Ofnerboden-See sieht man im Sommer zahlreiche Kaulquappen des Grasfrosches und auch die Wasseramsel kann man hier gelegentlich beobachten.
Wenn man vom Ofnerboden dem Weg noch ein Stück aufwärts folgt, erreicht man bald die sehenswerte Ofneralm. Ihre Hütte fügt sich malerisch in die Bergsturzlandschaft ein. Um die Hütte gedeihen üppige Lägerfluren. Am Bach unterhalb der Hütte wachsen schöne Hochstaudenfluren mit Grauem Alpendost, Meisterwurz, Gelbem Eisenhut, Weißem Gerner. Am Gegenhang zeigen uns einige Fichten, Bergahorne  und Ebereschen, dass wir hier immer noch in der Waldstufe wären. Der Mensch hat hier jedoch den Wald zur Gewinnung von Weideflächen großflächig gerodet.

Wanderung ins Scharntal

Ausgangspunkt: Senningeralm
Gehzeit: 3 Stunden für den Aufstieg, 2 Stunden für den Abstieg
Höhenunterschied: rund 900-1000 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Wanderung, festes Schuhwerk und etwas Ausdauer nötig

Das Scharntal ist ein wunderschönes Hochtal mit malerischen Karen und reich an Bächen. Bemerkenswert sind hier die Zirbenvorkommen und großen Latschenflächen, sowie in höheren Bereichen einzelne kleine Flachmoore (südlich oberhalb der Scharn-Hochlam und Reicherleitenmoos).

Von der Senningeralm folgt man dem Bachlehrweg talauswärt bis zur Schautafel „Säugetiere am Bergbach“. Hier ist die Abzweigung ins Scharntal beschildert. Über eine Brücke gelangt man zunächst auf die andere Seite des Hollersbaches und steigt dann am orographisch rechten Grabeneingang des Scharnbaches in engeren und weiteren Serpentinen steil bergauf. Zunächst kommt man durch Grauerlenwald und Mischwald mit Fichte, Grauerle, Bergahorn, im Unterwuchs reichlich Straußfarn, Brennnessel, weiters z. B: Alpenbrandlattich, Waldwitwenblume, Sumpfpippau, Gelber Eisenhut etc. Der Wald geht dann mit zunehmender Höhe in einen zum Teil aufgelichteten, hochstauden- und farnreichen Fichtenwald über, mit Grauem Alpendost, Weißer Pestwurz, Alpenmilchlattich u. a. Man kommt dann an der Hinteren Flecktruhe Alm vorbei, auf der noch Käse erzeugt wird.

Ab der Scharnalm (oder Scharn-Grundalm 1466 m) wird das Tal weiter und der Wald durch Almweiden deutlich aufgelichtet. Nahe der Alm zeigt sich auf einem alten Bergsturz ein interessantes Phänomen: hier dringt unterirdisch und aus höheren Lagen kommend, zwischen den Steinen kalte Luft aus. Es herrschen daher lokal etwas rauere Lebensbedingungen, weshalb die Fichten merklich kränkeln und kleinwüchsig sind. Zwischen den Fichten finden sich zahlreiche Flechten, darunter auch schon alpine Arten. Auf den nordwestlichen Hängen des Scharntals sieht man nun bis hoch hinauf ausgedehnte Latschenbestände.

Von der Scharnalm geht man fasst eben den feuchten Almboden einwärts durch Bürstling-Weiderasen mit reichlich Rasenschmiele und Alpenampfer. Der Almboden ist von einigen Rinnsalen durchsetzt. Weiter taleinwärts fächert sich der Scharbach in zahlreiche kleinere Bäche auf – eine schöne Bachlandschaft. Man steigt dann über eine etwas steilere Stufe durch einen schönen Lärchen-Fichtenwald hinauf zur Scharn Hochalm. Ab rund 1600 m sind einzelne Zirben beigemischt, die dann weiter hangaufwärts, oberhalb des Weges sogar lokal dominant werden und schließlich als Lärchen-Zirbenwald die Waldgrenze bilden. Der gesamte Bereich des Scharntals ist nun sehr stark geprägt von den vielen kleinen Bächen, die aus allen Richtungen zum Hauptbach zusammenfließen. An den Bächen und auf feuchten Hängen wachsen zum Teil schöne Grünerlenbestände.

Im Bereich der Scharn Hochalm (1728 m, verfallende alte Almgebäude und eine Jagdhütte) befinden sich ausgedehnte Lägerfluren und es dehnen sich weite Bürstlingrasen aus, durchsetzt mit Rostroter Alpenrose und auch einzelnen kleinen Flachmoorkomplexen. Von hier lohnt sich noch ein Abstecher in Richtung Westen an den wunderschön rauschenden natürlichen Bach und an diesem noch ein Stück aufwärts. Am Bach kann man auch sehr gut dessen Kleinlebewesen studieren.

Rückkehr am Aufstiegsweg.

Wanderung von Hollersbach auf die Gehralmen (ca. 2000 m)

Ausgangspunkt: Senningeralm
Gehzeit: 3 ½ Stunden
Höhenunterschied: rund 1200 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Wanderung, feste Bergschuhe notwendig.

Von der Senningeralm aus steigt man am westlichen Bergrücken an und wandert durch Grauerlen- und vor allem Fichtenwald (mit typischem Unterwuchs, z. B: Sauerklee, Heidelbeere); ab ca. 1200 m sind auf den Bäumen die häufigen Bartflechten auffallend. Beim Aufstieg ergeben sich immer wieder herrliche Blicke ins Innere des Hollerbachtales und nach Norden auf die Kitzbühler Alpen.

Im Bereich vor der Gehralm stockt ein schöner lichter Bergfichtenwald mit Alpenrosen und Heidekrautgewächsen sowie Bürstlingrasen mit Arnika und Bärtiger Glockenblume. Um die Almhütten breiten sich charakteristische Lägerfluren mit Alpenampfer, Gutem Heinrich und Brennessel aus. Die Gehralm ist derzeit nicht mehr bestoßen und man sieht bereits an vielen Stellen die ersten Anzeichen einer beginnenden Wiederbewaldung: Verbuschung der Weideflächen mit dichten Zwergsträuchern (Rostrote Alpenrose, Heidelbeere) und Aufkommen von kleinen Fichten, Lärchen und auch Zirben. In rund 1800 m und um 2000 m befinden sich mehrere Tümpel mit zahlreichen Alpen- oder Bergmolchen und z. T. Grasfröschen.

Wanderung von der Senningeralm zur Neuen Fürther Hütte (2201 m)

Ausgangspunkt: Senninger Alm (Taximöglichkeit bis zur Ofneralm)
Gehzeit: Bis zur neuen Fürther Hütte weitere 4 Stunden
Höhenunterschied: 1393 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Bergwanderung, feste Bergschuhe und Ausdauer notwendig.

Von der Senningeralm taleinwärts kommt man zu einer Weggabelung und hält sich hier am Weg zur Neuen Fürther Hütte. Diese ist von hier aus schon sichtbar. Hier gedeihen schöne, nährstoffreiche Hochstaudenfluren mit Weißem Gerner, Alpendost, Meisterwurz und man kommt nun in die Kernzone des Nationalparks. Man hat hier auch einen schönen Ausblick auf einige Wasserfälle. Der schönste ist wohl der sogenannte Schleierfall, in dem der Seebach, vom Kratzenbergsee kommend, über die Steilstufe stürzt.

Bei der Talstation der Materialseilbahn endet der Fahrweg. Es beginnt ein serpentinenreicher Weg, der hinauf ins Weißenecktal führt. Man steigt durch feuchte Grünerlengebüsche und Hochstaudenfluren mit Alpendost, Gelbem und Blauem Eisenhut, Alpenmilchlattich und Kälberkropfarten. Auf überrieselten Felsflächen blühen z. B: Fetthennen- und Sternsteinbrech, Platanenblättriger Hahnenfuß, Zweiblütiges Veilchen u. a. Zumindest bei feuchtem Wetter ist in diesen Steilhängen der Alpensalamander und der Grasfrosch relativ auffällig. Auf einzelnen Wiesenpartien wachsen größere Bestände des Gefleckten Knabenkrautes.

An der Geländekante über dem Steilhang ergibt sich nun ein völlig anderes Bild: es breitet sich das glazial geformte Weißenecktal aus, mit den zwei übereinander gestaffelten Wannen des malerischen Vorder- und Hintermooses. Ersteres liegt einem von einer Kuppe aus gleichsam zu Füßen.

Das Vordermoos (1860 m) ist ein kostbares Niedermoor mit einer interessanten Moorflora und wunderschönen Bachmähdern. In einer knappen Stunde kann man von hier über den nördlichen Hangfuß das Hintermoos erreichen, das höchstgelegene Moor im Salzburger Teil des Nationalparks. Sowohl im Vorder- als auch im Hintermoos ist der Grasfrosch häufig. Die empfindlichen Moore bitte nicht betreten! Man würde dadurch ihre wertvolle Tier- und Pflanzenwelt rasch beeinträchtigen. Auch vom Rand aus kann man die Besonderheiten gut bestaunen.

Von der Talkante zum Vordermoos steigt man schließlich über die „Seeleiten“ wieder etwas steiler an und hat von einigen Stellen des Hanges einen beeindruckenden Blick auf die herrliche Moorlandschaft des Weißenecktals. Beim Anstieg geht man durch Bürstlingrasen, Zwergstrauchfluren (Besenheide, Zwergwacholder, Rauschbeere, Rostroter Alpenroste, Heidelbeere), Krummseggenrasen (Zwergprimel, Klebriger Primel), Windkanten (Gemsheide) und Schneetälchen (Kleine Soldanelle) und erreicht schließlich die Neue Fürther Hütte (2201 m). Von der Hütte weitet sich erneut der Blick in den prachtvollen Hochtrog des Krateznbergsees und auf die Berge um den Larnkogel.
Von der Neuen Fürther Hütte ist ein schöner Übergang zur Thüringerhütte im Habachtal möglich.

Bergtour zur Pihapperspitze (2513 m) über die Pölsenalm (1704 m)

Ausgangspunkt: Senningeralm
Gehzeit: Aufstieg 4 ½ Stunden, Abstieg 2 Stunden
Höhenunterschied: 1313 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Bergwanderung, im letzten Abschnitt jedoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie etwas Ausdauer erforderlich, feste Bergschuhe notwendig.
Nationalpark-Randbereich

Von der Senningeralm den Felsweg entlang Richtung Talausgang, ca. 1 Stunde rechts Richtung Rossalm abbiegen bis zum Gasthof Berghof, dann wendet man sich in östlicher Richtung. Ab einem Viehzaun isst der Weg markiert. Zwischen Berghof und Hintermühleben dominiert die Landwirtschaft mit Viehweiden: auf sauren und mageren Böden überwiegen Arten des Bürstlingrasens (z. B: Bürstling, Bärtige Glockenblume). Der anfänglich breite Weg führt bald durch den Bergfichtenwald mit typischem Unterwuchs, darunter viele Säure- und Magerbodenzeiger (Heidelbeere, Drahtschmiele, Waldwachtelweizen, Rippenfarn, Haarmützelmoos).

Auffallend sind hier die Rufe der typischen Fichtenwaldvögel Tannen- und Haubenmeise sowie der Goldhähnchen, charakteristisch auch die großen Bauten der Roten Waldameise. Man quert durch Bachgräben mit schönen, farnreichen (Warmfarn, Frauenfarn) Hochstaudengesellschaften. Im Bereich der Pölsenalm (1704 m, teilweise verfallen) kommt man wieder in den Bereich von Almwiesen, mit charakteristischen Lägerfluren (Alpenampfer) um die Hütten.

In rund 1800 m Höhe erreicht man die Weggabelung nach Mittersill (siehe Wanderroute Nr. 3, Abschnitt Felbertal) und folgt dem Weg zum Pihapper weiter nach Südwesten. Bei der Weggabelung finden sich kleine Flachmoorgesellschaften mit Binsen und Riedgräsern, in den trockenen Bereichen Zwergstrauchfluren mit Rostroter Alpenrose. Bald passiert man den Bereich der Baumgrenze mit typischen „Wetterfichten“ und vereinzelten Lärchen und Ebereschen, in Lawinenstrichen Grünerlen mit Farnen. Auffallende Vogelarten dieser Region sind Ringdrossel und Birkenzeisig. In der Region oberhalb der Baumgrenze breiten sich wieder Weidefluren mit Bürstlingrasen aus (Bärtige Glockenblume, Bergnelkenwurz, Arnika).

Der Weg führt nun den Kamm entlang weiter in südlicher Richtung zum Pihappergipfel. Ab 2340 m beginnt eine teilweise ausgesetzte Gratwanderung (Warntafel). Vom Bergkamm sieht man vor allem in nördlicher Richtung auf charakteristische Lawinenhänge mit Grünerlen. Am Fuß der Steilhänge dehnen sich Blocksfluren aus und man kann hier Murmeltierbauten erkennen. Einer der häufigsten Vögel oberhalb der Baumgrenze ist hier der Wasserpieper. Schließlich erreicht man den grasbewachsenen Vorgipfel und blickt auf die etwa 100 m hohe Felspyramide des Pihapper (2513 m). Knapp unterhalb des Gipfels kommt man dann zu einer plattigen Steilstufe, welche durch eine etwa 3 ½ m lange Leiter überwunden wird. Am Gipfel erwartet einen nun ein herrlicher Rundblick auf die Kitzbühler- und Kalkalpen, das Salzachtal und die Hohen Tauern.

Einen besonderen Reiz dieser Wanderung macht die außerordentlich arten- und blütenreich Alpinflora aus, die hier unter anderem durch die Verzahnung von Kalk- und Silikatgesteinen so vielfältig ist. Es wechseln sich verschiedene Pflanzengesellschaften ab: Zwergstrauch- und Windkantengesellschaften, Krummseggenrasen, Schneetälchen, Fels- und Schuttfluren, etc. Unter anderem findet man Arten wie Besenheide, Alpenküchenschelle, Gemsheide, Krähenbeere, Rentierflechten, Krummsegge, Zwergprimel, Klebrige Primel, Stengelloser Enzian, Alpenwucherblume, Kleine Soldanelle, Schneesimse, Edelweiß, Alpenaster, Alpenhelm, Clusius-Gemswurz, Alpenscharte, mehrere Steinbrecharten etc.

Almwanderung nach Hollersbach

Almwanderung über den Lachwald – die Vorderlachalm (1700 m) – Roßalm (1814 m) – Hochlachalm (1832 m) – und Lahneralm (1113 m) nach Hollersbach

Ausgangspunkt: Senningeralm
Fahrt mit dem Taxi bis zum Gasthof Berghof oder 45 Minuten zu Fuß
Gehzeit: 5 Stunden
Höhenunterschied: rund 1000 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: leichte Wanderung, festes Schuhwerk

Vorm Berghof steigt man durch den Lachwald bergauf in Richtung Südosten zur Vorderlachalm (1700 m) und wandert ab hier im Bereich der Waldgrenze und durch Almflächen taleinwärts über die Roßalm (1814 m) zur Hochlachalm (1832 m): Man kann hier gut intensiv und extensiv genutzte Almweiden vergleichen (Roßalm: intensiv, Hochlachalm: extensiv genutzt). Außerdem hat man einen herrlichen Blick ins Hollersbachtal. Dann steigt man ab zur Lahneralm im Talboden des Hollersbachtals und folgt diesem hinaus nach Hollersbach.
Tour ist auch umgekehrt möglich

Bergtour auf den Breitkopf (2420 m) bzw. Zwölferkogel (2282 m)

Ausgangspunkt: Hollersbachtal
Gehzeit: 5-6 Stunden
Höhenunterschied: ca. 1480 m bzw. 1620 m
Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung: Leichte Bergwanderung, jedoch Ausdauer erforderlich, ab 1800 m Trittsicherheit nötig (Aufstieg steil), feste Bergschuhe erforderlich.

Vom Hollersbachtal steigt man zunächst zur Gehralm (ca. 1715 m) auf (Wegbeschreibung vorherige Wanderroute). Von hier lohnt sich ein Abstecher weglos zum Reichertleitenmoos (1900 m) oberhalb der verfallenen Reichertleitenalm. Dabei zweigt man im Gehralmbereich am besten von einer verfallenen Almhütte ab hinauf auf den Grat und wandert dort (am Grat nicht zu hoch ansetzen) hinunter zum Reichertleitenmoos. Man kommt dabei durch blütenreiche ehemalige Bergmähder. Das „Moos“ ist ein schönes Flachmoor mit interessanter Flora (Wollgräser, Seggen, Alpenfettkraut, Sumpfveilchen).

Vom Moor geht es weiter in Richtung Westen bzw. Südwesten am Elferkogel (2190 m) vorbei zum Karsee (2085 m). Von hier aus kann man zwischen dem Aufstieg zum Zwölferkogel und zum Breitkopf wählen: Zum Breitkopf (2420 m) zweigt man zunächst in südliche Richtung ab und steigt dann nach Südwesten an. Zum Zwölferkogel (2282 m) geht man am Nordrand des Karsees vorbei in südwestliche Richtung und dann nach Nordwesten bergauf zum Gipfel.

Für den Rückweg bietet sich eine Variante über Karhochalm (1962 m) – Kargrundalm (1592 m, verfallen) und Gehrbrünn (1668 m) nach Hollersbach an.

Beherrschende Gipfel - drei 3000er

Zu den bekanntesten Erhebungen zählen die am Taleingang des Hollersbachtal Pihapperspitze (2513 m), die als prachtvoller Aussichtsberg bekannt ist, sowie der in der Nähe des Talschlusses gelegene Larmkogel (3022 m). Weitere auffallende Berge sind der Blessachkopf (3050 m – höchste Erhebung im Gebiet des Hollersbachtals), der Lienzinger (2952 m) und der Graukogel (2834 m).

Weitwanderwege

Die Senninger Alm ist Einstieg von 2 Weitwanderwegen.Die Grossglockner Runde Etappenübersicht Grossglockner Runde

Arnoweg